Dieser Titel steht auch auf dem Programm einer Bildungsveranstaltung der besonderen Art:
Das Diplomatenkolleg richtet sich an junge, in Deutschland akkreditierte Diplomatinnen und Diplomaten aus Europa, dem Südkaukasus und Zentralasien. Das Programm wird von der Internationalen Diplomatenausbildung der Akademie Auswärtiger Dienst im Auswärtigen Amt in Zusammenarbeit mit der Robert Bosch Stiftung und mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik durchgeführt.
Dazu steuere ich eine Präsentation zum Thema „Erinnerungskultur 2.0“ bei. Gerade um den 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz sind dazu auch neue Online-Angebote zu verzeichnen. Von historischen Echtzeitformaten war hier bereits die Rede, nun startete zum Beispiel ein mehrmonatiges, vom Historiker-Kollektiv digital past verantwortetes Projekt, zu dem auch das Begleitbuch „Als der Krieg nach Hause kam: Heute vor 70 Jahren: Chronik des Kriegsendes in Deutschland“ gehört. Bei den Netzpiloten habe ich dieses Vorhaben crossmedialer Geschichtsschreibung bereits vorgestellt. Nun folgt am 13. Februar bei Reddit noch eine digitale Sprechstunde im Format „Ask me Anything“:
Ankündigung: am Freitag stehen wir bei https://t.co/wifbcaaLN8 für alle Fragen zu Projekt, Buch und der Bombardierung Dresdens zur Verfügung!
— ASK Digitalpast (@askdigitalpast) February 8, 2015
Eine neue Anwendung aus dem Bereich der Augmented Reality gibt es in Berlin unter dem Titel „(Ton)Spuren der Gewalt“ zu verzeichnen. Verantwortet wird das Projekt von der Gedenkstätte „Köpenicker Blutwoche“, die dafür mit dem Public-History-Projekt „past[at]present. Geschichte im Format“ kooperiert. In der Pressemitteilung heißt es:
Ein Audiowalk zur ‚Köpenicker Blutwoche‘ 1933“ erzählt nun die Geschichten der Opfer und ihrer Familien und bringt uns zu ihren ehemaligen Wohnorten, aber auch an die Orte der Taten und Täter. Mit einem internetfähigen Smartphone und ein wenig Zeit können Interessierte einen Spaziergang durch die Siedlung Elsengrund und die Köpenicker Bahnhofstraße bis hin zum Platz des 23. April machen und gleichzeitig eine Reise durch die Geschichte unternehmen. Sechzehn „Hörblasen“, also jeweils wenige Minuten umfassende Audiodateien, finden sich an den historischen Orten. Neben der Nutzung von Tonquellen kommen auch Angehörige und Historiker zu Wort.
Zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur wiederum hat die Stasi-Unterlagen-Behörde ein Online-Archiv eröffnet:
Auf www.stasi-mediathek.de stehen zunächst 2.500 Dokumentenseiten, 250 Einzelbilder, sechs Stunden Tonaufzeichnungen und 15 Stunden Filme online zur Auswahl. Alle ausgewählten Stasi-Dokumente werden im Original und barrierefrei als Transkript gezeigt. Das Angebot an MfS-Unterlagen wird fortan stetig erweitert.
Mehr als genug Material, um mit dem Diplomatie-Nachwuchs ins Gespräch zu kommen…