Unter diesem Titel erscheint meine Auseinandersetzung mit Aspekten „Politischer Kommunikation in der digitalen Gesellschaft“. Der Band, der in der Schriftenreihe des Gießener Zentrums für Medien und Interaktivität erscheint, enthält zwei Fallstudien zu:
1. Formaten digitaler Partizipation im deutschen Mehrebenen- und Parteiensystem und
2. der Plattformisierung politischer Kommunikation durch algorithmische Öffentlichkeiten am Beispiel von nationalen Wahlen in den Vereinigten Staaten 2016 und Deutschland 2017.
Ein Nachwort steuert der Mitherausgeber der Interaktive-Reihe, Claus Leggewie, bei, der als Ludwig-Börne-Professor an der Justus-Liebig-Universität die Studien und ihre Publikation ermöglicht hat. Statt einer weiteren Zusammenfassung wird hier auf die Ankündigung des Verlags verwiesen und das Inhaltsverzeichnis als PDF verlinkt.
Update vom 5.11.2019:
Als Teaser eignet sich auch mein Beitrag über Digital-Kampanen für politik&kommunikation.
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Zwischen Partizipation und Plattformisierung
Digitale Desinformation und Europawahl
Im Vorfeld der Europawahl 2019 ist nach Einschätzung nicht zuletzt der Europäischen Kommission verstärkt mit der Verbreitung digitaler Desinformation zur Manipulation der Meinungsbildung zu rechnen. Als freier Redakteur habe ich ein Dossier für die Bundeszentrale für politische Bildung zusammengestellt, das dazu in das Thema „Digitale Desinformation“ einführt. Darin thematisieren zahlreiche bekannte Autorinnen und Autoren relevante Aspekte aus der Diskussion um Falschmeldungen, Social Bots und die Rolle der Plattformen. Darüber hinaus kuratiere ich im Mai dort eine Presse- und Social-Media-Schau, die von Montag bis Freitag interessante Inhalte wie Faktenchchecks aus deutschen und englischsprachigen Quellen liefert.
Parteien, Bewegung und Beteiligungsformate
Vor allem die auf dem Wählermarkt unter Druck stehenden Volksparteien sind bemüht, durch die Beteiligung der Basis Vitalität zurückzugewinnen: Die SPD forciert ihren Erneuerungsprozess nicht zuletzt durch neue Formate (z.B. das Debattencamp), und bei der CDU wird versucht die Nachfolge im Parteivorsitz zu einer Sternstunde innerparteilicher Demokratie zu stilisieren. Vor diesem Hintergrund liefere ich bei politik & kommunikation einen Überblick über Formate zur Beteiligung der Mitglieder für die im Bundestag vertretenen Parteien. Nur andeuten kann ich dabei den Vergleich zu den im europäischen Ausland erfolgreichen Bewegungsparteien. Für deren Mobilisierungserfolge sind in der Regel digitale Infrastrukturen mitverantwortlich:
„Bislang bewirkt die Digitalisierung einen eher moderaten Wandel parteiinterner Beteiligungsarchitekturen. Gleichzeitig bleibt die Idee der Umsetzung basisdemokratischer sowie bewegungsförmiger Vorstellungen in der parlamentarischen Demokratie durch Verfahren digitaler Partizipation virulent.“
Erst nach der Fertigstellung des Textes wurde in Deutschland in diesem Zusammenhang die Sammlungsbewegung „Aufstehen“ virulent. Für diese spielt zumindest im Selbstverständnis das Online-Instrument pol.is eine herausgehobene Rolle, und inzwischen wurde hier eine erste „digitale Debatte“ unter Beteiligung zahlreicher Interessenten geführt. Im Mittelpunkt steht dabei schließlich, durch die algorithmische Auswertung der Angaben ein politisches Profil der Basis zu eruieren. Dadurch kann für die Führung erkennbar werden, welche Positionierungen seitens der Basis mehrheitsfähig sein könnten (vgl. meine Markierung im Screenshot).
Update:
Inzwischen hat ein Think Tank den Beitrag aufgegriffen:
Wo stehen Deutschlands Parteien in Sachen digitaler Partizipation? Wie unterscheiden sie sich bei der Einbindung ihrer Mitglieder? @dr_meyer gibt einen Überblick: https://t.co/4GvaSN35Py #liquiddemocracy #parteireform pic.twitter.com/kn6yioj3v7
— Das Progressive Zentrum (@DPZ_Berlin) 18. November 2018
Global Pop: Das Buch zur Weltmusik
44 Beiträge von 32 Autorinnen und Autoren umfasst das kulturwissenschaftliche Kompendium, das ich gemeinsam mit Claus Leggewie herausgegeben habe. Im Mittelpunkt stehen dabei einerseits Konzeptionen (pop-)kultureller Globalisierung und andererseits eine exemplarisch verdichtete Beschreibung von Akteuren und Genres. Dabei wird die Zuschreibung “Weltmusik” kritisch reflektiert und inklusive aktueller Entwicklungen einer “Weltmusik 2.0” verstanden. Davon handeln auch meine beiden Beiträge, die sich mit „Sampling: Ästhetik der Zitate oder Piraterie“ (gemeinsam mit Georg Fischer vom Blog Jäger und Sampler) und dem Thema „Wa(h)re Weltmusik: Diskurse des Global Pop“ befassen. Hier geht es via Affiliate-Link zur Bestellung bei Amazon: Global Pop: Das Buch zur Weltmusik
Damit endet dann demnächst auch mein Engagement am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen, das die Arbeit an diesem Projekt ermöglicht hat. Auf dem Programm steht nun erstmal die Erstellung einer Expertise zum Thema „Digitale Partizipation“. Ab Mitte des Jahres stehe ich dann für neue Kooperationen zur Verfügung und freue mich über Kontaktaufnahmen!